Rückblick
Ideen und erste Schritte
2019 initiierte die Stadt Graz erfolgreich die Kampagne "LUISA ist da", um von sexueller Gewalt Betroffenen in Grazer Nachtlokalen Schutz anzubieten. Seit der Umsetzung dieses Projekts gibt es in Graz mehr als 60 gekennzeichnete LUISA-Lokale. 17 Jugendzentren der Stadt haben die Kampagne ebenfalls etabliert.
Im Jahr 2022 wurde diese Kampagne durch "LUISA geht schwimmen" auf die Freibäder der Holding Graz ausgeweitet, um auch in Grazer Freibädern Betroffenen Schutz und schnelle Hilfe bieten zu können.
Sexuelle Belästigung findet aber nicht nur in Nachtlokalen oder Freibädern statt, sondern ist mitunter auch an Universitäten Realität. Bestehende Abhängigkeiten bilden einen Nährboden dafür. Aus diesem Grund hat der AKGL der Universität Graz in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle TARA (Frauenberatungsstelle bei sexueller Gewalt, Steiermark) unter Mithilfe der Kooperationspartnerinnen das Konzept LUIS*A am Campus entwickelt und so den Aktionsradius von LUISA auf das Grazer Universitätsgelände erweitert. Mit der Umsetzung des Projekts LUIS*A am Campus ist die Universität Graz österreichweite Vorreiterin im Bemühen, durch Schutz, Prävention und Sensibilisierung ein belästigungsfreies Hochschulumfeld zu schaffen.
Ziel ist es, dass von sexueller Belästigung Betroffene auch am Campus schnell und unkompliziert Unterstützung erhalten, wenn sie nach LUIS*A fragen. Nicht nur Universitätsangehörige (Mitarbeiter*innen und Studierende), sondern alle Personen, die sich (örtlich) am Campus befinden, können sich an die ausgewiesenen LUIS*A-Spots wenden.
Umsetzung
Im Mai 2023 fand am Campus der Universität Graz die erste LUIS*A-Informationsveranstaltung statt. Dabei wurde das Personal der ersten beiden LUIS*A-Spots von der Polizei, dem AKGL sowie der Frauenberatungsstelle TARA professionell geschult.
Am 1. Juni 2023 wurde das Projekt LUIS*A am Campus im Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt, wovon viele österreichische Medien berichteten.
Gleichzeitig mit der Pressekonferenz fand die feierliche Eröffnung der ersten beiden LUIS*A-Spots in der Ausleihe der Universitäts- und RESOWI-Bibliothek statt. Von sexueller Belästigung Betroffene können sich seitdem in Akutsituationen mit dem Code „Ist LUIS*A da?“ an das geschulte Universitätspersonal der vielen LUIS*A-Spots wenden, um rasch und unkompliziert Schutz bzw. Begleitung zu erfahren.
Ausblick
Zum Start des Wintersemesters 2023/24 wurde der Grazer Campus mit weiteren LUIS*A-Spots ausgestattet: 19 neue Spots sind Anfang Oktober eröffnet worden. Die Informationsveranstaltungen für das Personal der LUIS*A-Spots fanden bereits Ende September statt: Alle neuen LUIS*A-Spots wurden ebenso wie die ersten beiden Anlaufstellen einheitlich ausgeschildert und alle Mitarbeiter*innen professionell geschult. Eine flächendeckende Infokampagne zur Sensibilisierung in Bezug auf das Thema ‚Sexuelle Belästigung‘ wurde ebenso zu Beginn des Wintersemesters ausgerollt.
Zum Start des Sommersemesters 2024 wurden weitere LUIS*A-Spots eröffnet.
Um etwaige Verbesserungsmöglichkeiten aufzuzeigen, wurde eine Evaluierung des Projekts durchgeführt: Die erste Phase dieser Evaluation startete bereits im Herbstsemester 2023/24, die zweite Phase Ende des Sommersemesters 2024. Weitere Maßnahmen zur Qualitätssicherung wie z.B. das Organisieren von LUIS*A-Stammtischen befinden sich momentan in Abstimmung.
Eine rechtliche Weiterbildung unter dem Thema "LUIS*A im Recht" fand am 30. April 2024 statt. Weitere Veranstaltungen sind in Planung.
Dank
Besonderer Dank gebührt den couragierten Mitarbeiter*innen der aktuellen und der zukünftigen LUIS*A-Spots sowie allen weiteren Unterstützer*innen.
Die Etablierung von LUIS*A am Campus bedeutet einen großen Schritt der Universität Graz im entschlossenen Auftreten gegen sexuelle Belästigung; möglich machen diesen Schritt alle Mitwirkenden gemeinsam!